Vaterstädtische Stiftung - Aktuelles

Aktuelles, Veranstaltungen und Informatives

Stiftungsflohmarkt
 

Am Samstag, den 02. September 2023 veranstaltete die Vaterstädtische Stiftung wieder ihren beliebten Flohmarkt.

Auf dem Freigelände vor dem Oppenheim Wohnstift in der Frickestraße wurden unter dem Motto Kitsch, Kunst und Kurioses eine Vielzahl von besonderen Fundstücken feilgeboten. Aber auch Anwohner aus dem Quartier hatten die Möglichkeit wahrgenommen, dort mit einen eigenen Stand teilzunehmen.

Bei bestem Wetter war der Flohmarkt gut besucht. Hungrige und durstige Gäste wurden im Kaffeezelt, der Grillstation und im Bierzelt versorgt. Musikalisch heizte die Band Mess o' Blues mit tanzbarem Texas Shuffle und Roadhouse Blues im Stil us-amerikanischer Bands auf einer Live-Bühne ordentlich ein.

Wir möchten uns hier noch einmal ausdrücklich bei allen Helfern, Spendern, Teilnehmern, den Musikern und Besuchern bedanken - es war ein rundum gelungenes Fest.
 

Ausflug in den Botanischen Garten
 

Am 28.06.2023 organisiert die Vaterstädtische Stiftung für ihre Bewohnerinnen und Bewohner einen Ausflug in den Loki Schmidt Garten in Klein Flottbek. Im Anschluss gibt es Kaffee und Kuchen im Cafe Knips.
 

Menschliches
 

Mehrere frei gewordene Stiftswohnungen sind vor dem Krieg in der Ukraine geflohenen Familien zugeteilt worden.
 

Historie und Öffentlichkeit
 

Die Vaterstädtische Stiftung ist eine traditionsbewusste Stiftung und stellt ihre Geschichte auf vielfältige Weise einem breiten Publikum vor. Dazu gehören seit 25 Jahren historische Stadtteilrundgänge und Vorträge in Hamburg wie auch im In- und Ausland. Mit Veranstaltungen wie dem "Tag des offenen Denkmals" 2012 und den "Hamburger Stiftungstagen" 2013 und 2017 konnte vor Ort mehreren hundert Interessenten die Geschichte vorgestellt werden. Auf verschiedenen Veranstaltungen in den Gemeinschaftsräumen der Stifte sind auch die heutigen Bewohner über die Historie ihres Wohnortes informiert worden

Die Geschichte der Vaterstädtischen Stiftung ist, beginnend mit ihrer Gründung 1849 aus dem Geist der Aufklärung heraus, wissenschaftlich erforscht worden. Mit ihren Prinzipien von religiöser Toleranz und demokratischer Gleichberechtigung hat sie neue Maßstäbe im Hamburger Stiftungswesen gesetzt und konnte in den folgenden Jahrzehnten dank der herausragenden Spendentätigkeit jüdischer Bürger zur größten ihrer Art ausgebaut werden. Jüdische und christliche Hamburger Bürger haben sich gemäß des paritätischen Gedankens gemeinsam im Vorstand der Stiftung dafür engagiert. Die einzelnen Stiftsgebäude stehen als Denkmäler der 1849 erlangten Gleichberechtigung der Juden in Hamburg, ganz im Sinne ihrer fortschrittlichen jüdischen Gründerväter, und in ihnen wurden ohne Berücksichtigung des Glaubens bedürftige Bewohner aufgenommen. Diese Erfolgsgeschichte wurde unter dem Nationalsozialismus mit seinen menschenverachtenden Antisemitismus zutieftst erschüttert. Die NS-Gesetzgebung und tiefgreifende Veränderungen innerhalb der Stiftung haben die humanitären Leitsätze in ihr Gegenteil verdreht. Einige jüdische Vorstandsmitglieder und sehr viele jüdische Bewohner sind in den Konzentrationslagern ermordet worden, worauf heute die Stolpersteine hinweisen.

Die Untersuchungen haben ein fragwürdiges Verhalten von zwei Vorstandmitgliedern der seit 1938 "arisierten" Stiftung während der NS-Zeit ans Licht gebracht, worauf der Vorstand vor einigen Jahren einen einstimmigen Beschluss fasste und die mit ihrem Namen bezeichneten beiden Stifte umbenannt hat. Über die Vaterstädtische Stiftung in der Nachkriegszeit ist hingegen noch wenig Konkretes bekannt. Diese Jahre sollen mit einer wissenschaftlichen Untersuchung umfassend erforscht und die Ergebnisse auf dieser Homepage veröffentlich werden.